Scheindebatte


[ FMSO.DE - Fahren mit Salatöl (deutsch) ]


Geschrieben von TDDI Dual am 14. September 2004 11:38:31:

Als Antwort auf: Ist Fahren mit Pflanzenöl ökologisch gesehen Unfug? geschrieben von Werner Nees am 13. September 2004 23:32:53:

hallo herr nees,

das mag ja alles richtig sein. intensive landwirtschaft ist immer ökologisch schädlich und das ausbringen von düngemitteln, spritmitteln oder monokulturen ist immer mit grundwasserkontamination und artensterben verbunden. das ist wissenschaftlich bewiesen, aber wie immer steht es gegen die brutale realität des menschen: hunger, macht, gewinn und streben nach verbesserung der primären lebensbedingungen. angst.

aber die negative diskussion um die nutzung von biomasse ist eine scheindiskussion. worum geht es den kritikern eigentlich ? es geht dabei erstmal um das bremsen dezentraler entwicklungen, die dem energiemonopol nicht nur in deutschland schaden zufügen und außerdem wäre es eine typisch deutsche eigenschaft, die verbrennung von mineralöl bis zum letzten tropfen durchzuhalten.

wir sind ein blockiertes system und nicht fähig, aus der sackgasse der veralteten technologien (nukleartechnik, mineralöl, gas, kohle) und veraltetem quantitativem wachstumsdenken auszusteigen und ein neues gigantisches qualitatives wirtschaftswachstum loszutreten, weil die energiemonopole damit zerstört würden (übertrieben: jeder erzeugt selber seinen strom, seine biomasse und soweiter). statt dessen erzeugen wir mit 100 mann strom für millionen menschen, was natürlich hoch dotierte schwätzerjobs ermöglicht (sog. vorstände). da diese leute nur damit beschäftigt sind, ihren persönlichen wohlstand zu mehren, werden sie das monopol ihres unternehmens mit allen (!) mitteln verteidigen. das sind die energielords, die wahren terroristen mit einer unglaublichen macht über armeen und die veröffentlichte meinung. warum glauben sie, daß der sender "al arabia" unterdrückt wird ?

zum zweiten geht es darum, was nach dem aufbrauchen der billigen mineralischen energievorkommen passieren wird. die konzerne streben wasserstoff an, eine gigantische energieverschwendung und dazu für die atmosphäre äußerst gefährlich. werden große mengen wasserstoff in die atmosphäre entlassen, so greifen sie die ozonschicht an oder verlassen die atmosphäre, indem sie durch den sonnenwind fortgetragen werden. wir würden in diesem falle über hunderte von jahren gigantische mengen wasser verlieren. wasserstoff reagiert nicht sofort mit dem luftsauerstoff, sondern dazu ist aktivierungsenergie notwendig.

das gemeine am wasserstoff ist, daß wir ihn nicht selber erzeugen können, sondern er von den bestehenden energiemonopolen produziert wird. dazu ist aber der einstieg in die schnelle-brüter-technik erforderlich, da die uranvorkommen U238 in ca. 30-40 jahren aufgebraucht sein könnten. dann kann man aus dem natürlichen uran U235 plutonium erzeugen, mit einer halbwertszeit von 50.000 jahren. wohin mit dem radioaktiven müll ? steigt die wahrscheinlichkeit von supergaus oder sinkt sie ? wohin mit den unzusiedelnden menschen aus einem ganzen bundesland ? brauchen wir wieder kolonialarmeen, um in afrika länderreien ethnisch zu säubern ?

die wirkungsgradkette ist allerdings haaresträubend:

atomkraftwerk: 30%
wasserstoffelektroloyse: 60%
verteilung: 90%
verflüssigung: 50%
verteilung: 90%

von 100% primärenergie kommen im tank also nur 5-10% an. das bedeutet, daß man ohne energieeinsparungen das 10- bis 20-fache der SKE menge an öl, gas, kohle mittels nuklearkraftwerken oder sonne, wind, wasser erzeugen müßte, was wir heute jeden tag verballern. 50 millionen tonnen diesel sind z.b. also durch ein primärenergie-äquivalent von 500 bis 1.000 millionen tonnen nuklearenergie oder wind, wasser, sonne zu ersetzen.

wo die neuen atomkraftwerke aufgestellt werden sollen und wo sie ihre kühlabwärme hingeben sollen, können sie sich selbst überlegen.

andere primärenergieträger stehen bis dahin nicht zur verfügung, da die produktionskapazitäten an solarpaneelen, windturbinen und sonstigem nicht ausreichen, um den schwund an mineralischen energievorkommen auszugleichen. außerdem werden sie bis auf's messer bekämpft, von denen, die wasserstoff mittels regenerativer stromanlagen herstellen wollen...

die ganze lage ist fatal und was das für den weltfrieden bedeutet, kann sich jeder selbst ausmalen.

so fragen sie heute die pflanzenölfahrer, was sie davon halten, daß die nutzung von pflanzlichen flüssigen brennstoffen angeblich klimaschädlich sei.

das entscheidende wird sein: energieverbrauch muß drastisch runter, vor allem in den industrialisierten ländern. dazu kommt eine radikale substitution flüssiger brennstoffe.

flüssige brennstoffe sollten eigentlich nur dort eingesetzt werden, wo schnelle leistungsregelungen erforderlich sind (mobilität). ansonsten sollten sie durch feste natürliche brennstoffe ersetzt werden. pflanzliche öle sind der hochwertigste brennstoff, den die natur bieten kann. er hat die höchste energiedichte und ist leicht förderbar.

nun können sie aber lange darauf warten, daß es ein verbot zur verbrennung von heizöl gibt. das liegt daran, daß die machtigen dieser welt arschlöcher sind, so wie die bonzenbande zu jeder zeit.

eine ökodiktatur könnte die sache auch nicht lösen, ebensowenig wie die verhaltensregeln des koran für mehr brüderlichkeit und beschränkung.

das einzige, was helfen würde, ist eine reduktion der anzahl der menschen auf der erde. die erde kann ökologisch gesehen, vielleicht 2-3 milliarden menschen ertragen. das wachstum der weltbevölkerung ist letztlich nur auf die verfügbare primärenergie zurückzuführen. gelingt also nicht der sprung zu mehr primärenergie oder zu einer drastischen einsparung, so bricht alles zusammen, was auf diesem energiesprung des ölzeitalters beruht.

sie fragen heute die pflanzenölfahrer, ob eine substitution flüssiger brennstoffe sinnvoll ist. für die natur bestimmt nicht als erstes. aber wer geboren ist, muß essen und trinken. wer in die industriewelt geboren ist, muß konsumieren. es wäre zu brutal, alle räder zu stoppen, weil sonst die bevölkerung in den ballungsräumen kläglich verenden würde (kein garten, kein land, kein fischgrund).

es geht doch nur ums überleben nach dem ölrausch.

mit freundlichen grüßen

TDDI Dual
Jochen

Wie lesenswert findest Du diesen Beitrag?                 Info zur Bewertung




Antworten:


[ FMSO.DE - Fahren mit Salatöl (deutsch) ]