AntwortGFrage: Was muß man ändern, was sollte man ändern, was kann man alles ändern? Antwort: Joachim S Diese Frage ist vermutlich die schwierigste und wird dementsprechend auch oft sehr kontrovers dikutiert. Vieles hängt von den eigenen Ansprüchen an technische Perfektion und der Ausgangsbasis ab. Darüberhinaus gibt es zwei "Umbau-Philosophien", nämlich die Eintank- und die Zweitanklösungen. Ich versuche mal einen Überblick zu geben, der sich eher am technischen Aufwand orientiert. 1. Kein Umbau: Zweifellos erstmal die billigste Variante. Die älteren Mercedes-Modelle beispielsweise besitzen von vornherein einige Merkmale die sie für den Pölbetrieb recht tauglich machen (siehe auch AntwortB). Meist muß man je nach Auto jedoch Kompromisse eingehen, viele Fahrzeuge springen mit reinem Pöl nicht an, das Lauf- und Abgasverhalten verschlechtert sich rapide. Die meisten Vertreter dieser Art fahren dementsprechend mit Mischungen aus Pöl-Diesel (Piesel), Pöl-RME, oder gar spezielleren Varianten wie die SchurMischung. Je nach Klimabedingungen wird oft der Pölanteil variiert. 2. Minimalumbau Man versucht die groben Probleme mit minimalem technischen Aufwand in den Griff zu bekommen oder zumindest tendenziell zu verbessern. Erste Maßnahme ist eine Vorheizung des Sprits vor der Pumpe bzw. die Verbesserung einer serienmäßig vorhandenen Vorheizung, (die eigentlich den Wagen nur bei Dieselbetrieb winterfester machen sollte). Das Anspringverhalten kann dabei nicht verbessert werden, wohl aber Leerlauf, Abgasverhalten, Leistung, Laufruhe und Motorlebensdauer. Zum Minimalumbau zähle ich auch noch das Kurzschließen des Rücklaufs, was die Wirkung einer schwachen Vorheizung erheblich verbessert und Probleme mit zu dünnen Kraftstoffwegen (Siebe, Filter, Leitungen) minimieren kann. Zum kurzgeschlossenen Rücklauf siehe hier: AntwortW, zum Bau einer Vorheizung hier: AntwortO Ohne größeren Aufwand lässt sich bei manchen Autos durch Einbau anderer "nachglühfähiger" Glühkerzen samt Steuerung noch was am Kaltstartverhalten optimieren, modernere Fahrzeuge haben diese jedoch oft bereits serienmäßig.
3. Der "ernsthafte" Umbau Ein besseres Wort fällt mir dazu nicht ein. Vertreter dieser Art wollen ernsthaft mit Pöl fahren, nicht mit 50:50, lieber 90:10, gerne auch mit 100%. Auch wenn ihr Auto dafür eigentlich nicht ganz geeignet ist. Langzeitschäden wollen sie möglichst vermeiden, dafür sind sie bereit zu investieren. Zeit oder Geld oder beides, gerne auch ihr technisches Geschick. Der ernsthafte Umbau unterteilt sich in die beiden Kategorien 1-Tank und 2-Tank. Der Minimalumbau ist für mein Gefühl keine 1-Tank-Lösung in diesem Sinne. (Keine Abwertung, ich versuche nur etwas Struktur reinzubringen). 3.1. 1-Tank-Lösung: Ausgehend von der Philosophie: "Ich will davon nicht viel merken, Salatöl reinschütten und die Kiste soll laufen" versucht man konsequent den Wagen auf Pöl umzurüsten. Betrieb mit Diesel und RME soll weiter möglich bleiben. Obwohl Kosten für Magnetventile, Zusatztank etc. entfallen bieten Profi-Umrüster diese Variante als "High-End-Lösung" für Preise bis zu 10.000 DM an. Teilweise lassen sie sich dabei nicht gern in die Karten gucken, Ausnahme bisher lediglich Frank Wohlberg, Geschäftsführer der www.dreiegmbh.de . Mittlerweile ist aber klar, auch diese Profis "Kochen nur mit Wasser", es gibt kein verborgenes Know-How oder Patentlösungen, die dem engagierten Bastler nicht zur Verfügung stünden. Das soll nicht heißen das man für sein Geld keinen Gegenwert bekommt, hier im Forum haben wir sowohl zufriedene als auch unzufriedene Kunden solcher Profi-Umrüster. Auf der Seite EintankLoesung führe ich mal die uns geläufigen typischen Massnahmen einer konsequenten Umrüstung in diesem Sinne auf. (Lade natürlich auch da zum Mitschreiben ein, ich weiß ja bestimmt nicht alles)
Letzte Änderung: 30.4.2004 23:10:04 - Autor: blue - Letzter Autor: steffen |
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