Platz ist extrem rar


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Geschrieben von Werner am 14. Oktober 2025 23:11:53:

Als Antwort auf: Ärodünamik im Käfer geschrieben von waldi am 14. Oktober 2025 11:39:02:

Moin Waldi,

noch iss nix gebaut und ich habe nichts dagegen, wenn Du Dir das vor Ort anschaust. Vorrausgesetzt, du fällst nicht gleich um in meiner chaotisch gestalteten Bude.

Aaaalso. Der Top liegt fast auf den Unterzügen des Motorträgers auf, ich habe aber eine Möglichkeit gefunden, ihn etwas anzuheben, sodaß etwas Platz für einen Mantel um den Topf rum entsteht. Außen sollen dann noch Wärmeschutzstreifen drauf, ähnlich der von Auspuffbandagen. Ich werde dort Basaltfaser verwenden.

Unter dem Topf herrscht der Abluftstrom des Wasserkühlers, wo vorher gar nichts war. Eigentlich eine tolle Sache, die Luft hinter dem Kühler ist bereits schon warm. Aber der Wasserkühler hat Widerstand und der Druck in der Zone dahinter ist unbekannt, in jedem Fall aber niedriger, als der Druck im direkten Fahrtwind. Das ganze Chaos ist deshalb, weil der Kühler ursprünglich mal oberhalb des Motors angebracht war und unten alles frei war. Ich habe schon mehrmals Leuten bei Kühlproblemen am Flugzeug geholfen, übrigens auch dem Lutz Karolus aus Frankenthal, seines Zeichens ehemaliger deutscher Kunstflugmeister. Der hatte sich ebenfalls einen süßen Ultraleichtdoppeldecker mit Moto Guzzi Motor gebaut und konnte nicht damit fliegen, weil der Motor schon vor dem Start überhitzte. Auch er hatte das mit dem Trichter nicht kapiert.

Wärme und Strömung ist nicht so ein leichtes Ding. Und Wärmeströmung ist dann nochmal eine Stufe höher.

Auf jeden Fall überhitzte der Motor der SD-1 mit oben liegendem Kühler im Langsamflug derart, dass man das ganze umgebaut hat. Die Spuren davon sind noch zu erkennen. Im Steigflug hat ein Flugzeug einen relativ hohen Anstellwinkel, fliegt nicht besonders schnell und der Motor läuft mit maximaler oder fast maximeler Leistung. Da muß der Kühler unten sein, damit er dort optimal angeblasen wird. Da aber der Motorträger schon da war, hat man die Kühler darunter geklemmt und in die Motorhaube (Cowling) einen entsprechenden Einlauf gebaut. Diese Aktion hat den Auspufftopf total abgeschattet. Im Bereich des Auspuffs wirbelt es zwar kräftig, aber wohin das ganze geht oder ob es sich nur im Kreis dreht, ist nicht erforscht und nicht bekannt. Daher will ich unterhalb des Kühlers, also noch tiefer, meine Luft nach oben holen, den Auspuff damit kühlen und sie dann in das Gewirbel hinter dem Kühler wieder frei lassen. So ist der Plan.

Als ich das erste Mal die Cowling demontiert hatte, hat mich fast der Schlag getroffen. Die Farbe auf dem vorderen Holzspant war durch die Hitze fast komplett abgebröselt. Die Batterie samt Halter war heftig angekokelt . . .. ich bin überzeugt, wenn das eine LiPo gewesen wäre, wäre das ganze Spiel in Flammen aufgegangen. Gleich hinter dem Holzspant ist der Tank, na denn Prost ! Ich mach ja schon viel und traue mich auch was, bin der Meinung, man kann viel auch außer der Reihe machen, solange man weiß, was man tut. Wenn nicht weiß, was man da gerade macht, wirds gefährlich. Im brennenden Flugzeug möchte ich jedenfalls nicht sitzen.

Motto: Probieren geht nicht über Studieren, sondern NACH gründlichen Studieren.

Jetzt wird erstmal ein Pappströmungsmodell gebaut. Ich liebe Strömungsmodelle. Und dieses wird so aufgezogen, dass es auch modifizierbar ist. Und dann schauen "wir" (der Werner und ich) erstmal, was da eigentlich freiwillig an Menge durchgeht.

Ziel ist, noch dieses Jahr draußen bei niedrigen Temperaturen im geheizten Flugzeug zu sitzen. Wenn du gerade mal auf der A61 Richtung Norden bist, biegst Du in Meckenheim einfach mal ab Richtung Bonn, dann ist es schon nicht mehr weit. Bornheim liegt direkt neben Bonn, grenzt sozusagen daran.

BTW: was ist eigentlich mit Google los? Wollte den Lutz Karolus googlen, da kamen Sachen, die nicht das geringste damit zu tun hatten.


Gruß

Werner

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