Meine Antwort, Hans


[ FMSO.DE - Fahren mit Salatöl (deutsch) ]


Geschrieben von Oliver am 22. April 2005 23:56:47:

Als Antwort auf: Da bin ich wieder, Oliver geschrieben von Hans Fürthbauer am 18. April 2005 22:47:01:

Hallo Hans,

du siehst, meine Antwort kommt auch nicht immer schnell. Die nächste ist frühestens nächstes Wochenende zu erwarten, da ich über die Woche an der Ostsee verweile. Deine Zitate finden sich im Folgenden kursiv. Sorry, merke gerade, dass kursiv nicht geht, Mist.


>2.) Jedenfalls, wenn Ihr echte Partikelvergleiche zwischen Diesel und Pöl >machen wollt, und aussagekräftige Ergebnisse haben wollt (wie Du schreibst), >dann macht es aus meiner Sicht Sinn, das bewährte Verfahren auch dafür >einzusetzen. Auch deswegen, weil es solche Vergleiche bereits gibt. Eventuell >kann man die auf dem Filterpapier angelagerten Partikel labormäßig weiter >untersuchen. Damit hab ich mich nicht beschäftigt und weiß nichts dazu. Ist >aber eh Dein Fachgebiet?


Die angelagerten Partikel weiter zu untersuchen ist nicht so ganz einfach und übersteigt meine technischen Möglichkeiten – die interessanten Partikel sind einfach zu klein, als dass sie noch Lichtmikroskopisch erfasst werden können. So etwa 1µm ist da die Grenze. Je nach dem wie der Filter beschaffen ist, eignet er sich zudem auch nicht um die Partikel wieder abzulösen. Die Partikel selbst dürften nicht so interessant sein. Es handelt sich ja um Ruß, bzw. den wollen wir ja betrachten.
D.h. wollen wir eigentlich? Ich rede zwar die ganze Zeit von Ruß, aber CHs, NOX, CO sind ja auch interessant und zu diskutieren. Bei den NOX werden die Pöler aber gleichauf mit den Dieselern sein, das stelle ich nicht in Frage. Sollte Ruß reduziert sein, könnte das bedeuten, dass auch weniger CHs und CO im Abgas enthalten sind. Alle sind Folge von unvollständiger Verbrennung. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass ich es mir mit dieser Logik zu einfach mache. Weißt du darüber etwas?
Die von mir vorgeschlagene Behelfsapparatur ist verhältnismäßig leicht zu bauen, wenn:
- du mir sagst, wie groß die Filterfläche ist,
- ich an das Filterpapier komme
- und weiß, wie groß das Probevolumen ist, (Stimmen die genannten 1000 cm3?)
- und den zeitlichen Verlauf der Probenahme nachvollziehen könnte (der Liter wird doch nicht über Stunden dadurch gezogen?)

Allerdings gebe ich gerne zu, dass so eine Apparatur Flickschusterei ist. Natürlich kann man nicht mal eben den EU-Drittelmix nachempfinden. Ein von dir erwähntes Soll-Fahrprofil können wir nicht simulieren. Man müsste einfache Versuchsbedingungen wählen. Für einen Vergleich Pöl vs. Diesel sollte es aber reichen. Fragt sich nur, ob das jemanden hier interessiert.


>Aber dann werden Leute wie ich, Eure Meßergebnisse anzweifeln, was ja nicht >weiter schlimm wäre, soweit es mich betrifft .


Doch, das wäre schlimm. Schließlich geht es hier wie immer auch ums klugsch…en. 


>Aber Ihr könnt halt dann leider auch zu keiner Behörde oder Umwelt-Institution >damit gehen.


Das mag sein, aber was sollte uns das bringen? Da sehe ich im Augenblick nicht den Bedarf.


> Der Vergleich wäre bestenfalls eine Art von Selbstbefriedigung. Oder auch >nicht, wenn die Vergleiche für Pöl negativ ausgingen. Dann würdet >wahrscheinlich sogar Ihr selber die eigenen Werte anzweifeln .


Also eine seit langem immer wieder strittige Frage beantwortet zu haben, ist für mich schon erstrebenswert.


>Geringe Trübungswerte ganz allgemein, sind nicht immer vorteilhaft, wie Du >meinst


In welchen Fällen sind sie denn nachteilig?


>Wer sagt denn, daß beim Hochdrehen die Elementfüllung der Pumpe ausreichend >ist, wie Du selber schon richtig angemerkt hast.


Sind sie denn oder sind sie nicht. War ja bisher nur ein Gedankenspiel. Da die meisten Pöler keinen Leistungsverlust bemerken, könnte es ja sein, dass die Elementfüllung sehr wohl ausreichend ist.


>Oder, daß bei einer Verteilerpumpe der hydraulisch betätigte Spritzversteller >mitkommt (kein Schwarzrauch, wie Du meinst)?


Tja, auch da bist du der Experte – kommt er mit oder nicht? Gibt es – außer den guten AU-Werten – Anhaltspunkte dafür, dass er mit Pöl mitkommt, aber mit Diesel nicht, dass also die Diesel-AUs deswegen schlechter sind?


>Oder, jemand hat für die AU die Leerlaufdrehzahl an die oberste Toleranzgrenze >und die Abregeldrehzahl an die unterste Toleranzgrenze gestellt. Oder, der >Motor wurde kurz vor der AU noch scharf gefahren, so daß die Öltemperatur schön >hoch ist.


Auch das ist doch nicht speziell bei Pöl-AUs so.


>Oder, der Tank ist nur minimal befüllt, dann ist besonders bei einer >Verteilerpumpe die Kraftstofftemperatur (auch ohne Vorwärmung) hoch. Daher ist
>die Dichte und die Viskosität des Kraftstoffs niedrig. Die Dichte senkt bei >gegebener Pumpeneinstellung unmittelbar die Einspritzmasse an den Düsen. Die >niedrigere Viskosität beeinflußt zusätzlich noch über die möglichen >Leckverluste bei höherer Temperatur die Einspritzmenge der Pumpe, die >ihrerseits wieder direkt auf die Einspritzmasse wirkt.


Na ja, aber bei Pöl ist die Dichte ja sowieso schon mal höher als bei Diesel. Und mit der Viskosität verhält es sich ebenso. Spricht doch eigentlich eher dafür, dass die AU-Werte für Pöl schlechter sein müssen.
Möchtest du mir jetzt Wind in die Segel blasen?


>Damit sollte auch Deine Frage nach besseren AU-Werten mit heißem "Piesel" >beantwortet sein, auf die Du mich "festgenagelt" hast. Deine Frage ist >allerdings nicht mit den erforderlichen Randbedingungen untermauert: was genau >ist "Piesel", wie hoch ist die Temperatur, welche Viskosität, welcher Wagen, >welche Pumpe, usw. ...)


Nee Hans, die Frage ist ganz und gar nicht beantwortet. So wie du es beschreibst, müssten die AU-Werte mal besser, mal schlechter als mit Diesel sein. Schlechter kommt aber ziemlich selten vor. Dann sind es nicht selten Leute, die wie die geistesgestörten an der Fördermenge gedreht haben.
Unter „Piesel“ versteht man bekanntlich das Gemisch. Ich schätze 50% Pöl bei 80°C haben eine ähnliche Viskosität wie kalter Diesel. Vor ein paar Jahren habe ich mal solche Messungen durchgeführt und hier rein gestellt. Inzwischen interessiert es mich nicht mehr.


>Aber ich gebe Dir recht, ein gutes AU-Ergebnis ist sicher besser, als ein >schlechtes. Ich meinte auch nicht, als ich auf die fehlende korrelation >hingewiesen habe, daß "jene Dreckschleudern, die bei der AU durchfallen in >Wirklichkeit fahrende Luftkurorte sein können", wie Du mir in die Schuhe >schieben willst.


Oh, entschuldige. Ich habe mir erlaubt dich beim Wort zu nehmen. :-)Ist eine alte Schwäche von mir. ;-)


> Ich weiß aber, daß ein gutes AU-Ergebnis keineswegs ein gutes CVS-Ergebnis >bringen muß. Und ein Ergebnis aus einem standardisierten Fahrtest ist halt >schon mal mehr wert, als einige kurze "Hochbrüller" mit all den >Manipulationsmöglichkeiten und Unwägbarkeiten. Oder siehst Du das anders?


Nein, bestimmt nicht. Aber insgesamt sind es in den Foren ja auch nicht „einige“ „Hochbrüller“, sondern ganz schön viele.


>4.) Die Ricardo-Ergebnisse sind sehr wohl aussagefähig und werden von anderen >Messungen, die z.B. VW mal auf einer Abgasrolle im FTP75-Test (amerikanischer >Fahrzyklus, anspruchsvoller als der NEFZ) gemacht hat, bestätigt.


Hans, ich hab’s gerade vergessen: wie waren die Pölfahrzeuge noch mal umgerüstet und wer hat den Umbau vorgenommen?


>Auch da ging es um (noch) nicht limitierte, aber gesundheitsrelevante >Abgaskomponenten, die mit Rapsöl doppelt so hoch waren, wie mit Diesel. Solche >ernüchternden Ergebnisse passen halt nicht zu Euren Erwartungen und dem grünen >Umhang.


Das mit dem Vergleich und dem „gegeneinander aufwiegen“ der verschiedenen Schadstoffe hatten wir schon, das kaue ich nicht noch mal durch. Was das grüne Mäntelchen angeht, da fand ich Jos Beitrag ganz gut.
Allerdings ist es schon so, dass noch Optimierungsbedarf bei den Pölautos besteht. Ich fände es sogar vertretbar, die Idee als solche voranzutreiben um die Optimierungsmöglichkeiten durch die Masse der Pöler attraktiver zu machen. Du musst wissen, dass viele von uns hoffnungslose Idealisten sind.
Und da sind wir wieder bei einem älteren Thema: du hast letztlich keine Antwort auf die Erdölverknappung. GTL und BTL sind vom Primärenergieaufwand nicht tragbar. Eigentlich können wir zur Zeit nur alle auf Erdgas umsteigen. Und das geht ja auch noch eine kleine Weile gut (und – ja ich gebe es zu, abgesehen vor der CO2-Emmission verbrennt Erdgas sauberer als Pöl).


>Deswegen bin ich ja schon so gespannt, welche Vergleichsmethode denn letztlich >gewählt wird, falls es überhaupt dazu kommt.


Im Augenblick scheitert es ein wenig daran, dass niemand die Sache so recht in die Hand nehmen will. Ich glaube, dass sich die meisten von der Diskussion auch schon gelangweilt fühlen.


>Tom Greten hat einen Hinweis gemacht, daß "das Geld zusammen gehalten werden >soll". weil er was vor hat. Wenn Ihr Euch von einem Umrüster vereinnahmen läßt >und den vielleicht sogar noch sponsert, dann gehen für mich die Uhren verkehrt. >Aber vielleicht hab ich das auch falsch verstanden.


Ja, da hast du eine ganze Menge falsch verstanden. Tom Greten ist nicht irgendein Umrüster, sondern jemand, den man auf vielen Treffen sieht. Er geniest großes Vertrauen. Ich würde ihn genauso wenig anzweifeln wie Henzo, Joachim S, Eckes …. . Würdest du dich das eine oder andere Mal auf einem Treffen sehen lassen, du wüsstest was ich meine.

>PS: Die 54 Tonnen CO2 für einen modernen EU4-TDI (sind zwar eh falsch) über >320.000 km stehen jetzt so drohend da.
>Bevor jetzt noch jemand deswegen vom Hocker kippt, sollte ich relativierend >erwähnen, daß ein durchschnittlicher Mann im Lauf seines Lebens mehr CO2, als >die 54 Tonnen emittiert. Hoffentlich unterstellt mir jetzt niemand, daß ich da >schon ein übergreifendes Reduzierungspotential im Auge habe .

Dieses Zitat aus deinem Dialog mit Uli S. habe ich gleich mal mit reinkopiert. So einiges andere wurde ja schon korrigiert, hier rechne ich dir gleich noch mal ein bisschen was vor. Zunächst aber noch die ernst gemeinte Frage, was du mit so einer Aussage bezwecken willst? Ist es einfach nur Zeitvertreib? Dann muss ich sagen, dass es an versuchter Volksverdummung angrenzt. Bedenke doch bitte, dass hier viele Leute mitlesen, die nicht imstande sind so einen Mist zu korrigieren: selbstverständlich entstammt ausgeatmetes CO2 dem gesunden CO2-Kreislauf und kann auch in tausenden Jahren nicht zum antropogenen Treibhauseffekt beitragen.
Der Zahlenwert ist auch falsch: legen wir mal eine Lebenserwartung von 54 Jahren zugrunde (das liegt deutlich über der Welt-durchschnittlichen Lebenserwartung der Männer). Dann müsste ein jeder im Jahr 1 Tonne CO2 ausatmen. Macht – über den Daumen – 3 kg am Tag. Darin sind 3*12:44 = 0,818 kg C enthalten. Der C-Anteil von Kohlenhydrate liegt deutlich unter 50% . Bei Fetten ist er natürlich höher ….. . Wie auch immer, wir müssten - um auf dein Ergebnis zu kommen – weit über 1 kg Nahrung (Trockenmasse!) täglich verkonsumieren. Z.B. 3 ½ - 4 Pfund Nudeln. Das schaffe selbst ich mit meinen 2 Zentnern nicht!
Aber es ist dein geachteter Name, den du mit solchen Aussagen in den Dreck ziehst. ;-)

Schönen Gruß

Oliver

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