Neues von der Drehbank ... also eigentlich nicht. Eher Fräsmaschine.
Geschrieben von waldi am 13. April 2025 23:27:09:
Servus Männer,
so ein wenig muss ich jetzt auch mal wieder berichten.
Vorab eine kleine Zusammenfassung.
Die eine Drehbank, die mir zugelaufen ist, hätte ein neues Stirnrad vom Wechselgetriebe gebraucht, oder eben das alte Zahnrad instandgesetzt gehört.
Neu war mir irgendwie unsympathisch, also habe ich die ausgebrochenen Zähne aufgeschweißt und nachgefeilt. Aber so richtig gut gelungen ist mir das nicht. Das hätte ich dann mit einer Frässpindel und einem Fräser, oder Schleifstein schöner machen wollen, nur dazu bedurfte es eine präzisen Winkeleinstellung von Zahn zu Zahn. Und wie mach man das? Ganz einfach, ein Teilapparat muss her. Die Dinger sind allerdings richtig teuer.Ich habe vor ca. 2 Jahren tatsächlich einen bezahlbaren gefunden, nur da hing eine weitestgehend funktionsfähige Horizontalfräsmaschine dran. Teilapparat einzeln war nicht. Da es auch eine erkleckliche Werkzeugausstattung dazu gab, habe ich mir das Ding an Land gezogen und mit einem später erworbenen Modulfräser das Zahnrad instandgesetzt.
So weit, so gut.
Nun steht die Fräsmaschine im Weg und muss runter in den Keller zur Drehbank.
So mit Kran und auseinanderbauen, was nur irgendwie möglich ist.
Naja, und wenn ich schon dabei bin, mache ich es anständig und revidiere die eigentlich ganz gute Fräse auch noch. Auf dem Wege isses.Ich habe schon so manches zerlegt, suber gemacht, aufgeschweißt, neu lackiert und, und und.
Momentan bin ich am Riemengetriebe.
Dieses ist vorgelagert zum Zahnradgetriebe, und weil da doch einiges an Drehmoment übertragen wird, laufen drei Riemen parallel. Das ist übrigens nicht unüblich, meine beiden Drehbänke haben auch jeweils drei Parallelriemen zwischen Motor und Kupplung, bzw. Eingangswelle.Dementsprechend hat man für eine Übersetzungsstufe nicht eine Riemenscheibe, sondern drei. Und für drei Stufen dementsprechend 9 Riemenscheiben.
So ein Konstrukt baut natürlich länger und mit einer Lagerung kommt man da nicht aus. Die Riemenwelle ist also beidseitig gelagert.Dass die Fräsmaschine Bj. 1949 ist, lässt vermuten, dass dort auch so manch eine Verbindung festgegangen ist. Ich sage jetzt nicht festgerostet, denn dafür sieht die Maschine einfach zu gut aus.
Aber dass die Teile nicht so willig zu demontieren sind, wäre nicht überraschend. Manchmal bedarf es doch etwas Nachdruck mit dem Hammer, oder eines längeren Hebels.Tja, und irgendwie musste die Eingangswelle mit Riemenscheiben ausgebaut werden.
Ich habe alle schrauben gelöst, die zu lösen waren, und die ich identifizieren konnte.Da gibt es einen Flansch mit 4 Schrauben. Diese rausdrehen und Flansch vom Gehäuse abziehen.
Ja, denkste. Da bewegt sich nichts. Geguckt, gemacht, getan. Nix.
Aber, was ist das? zwei 10er Gewindelöcher.
Aha, die haben mitgedacht und wussten, dass das schwer gehen könnte. Das ist eine Demontagehilfe. Wenn ich da zwei Schrauben reindrehe, hebt es mir den Flansch ab.
Ich drehe und drehe und …
Knaaacck!
Flansch gebrochen.
Und der ist natürlich aus Guss.
Sei es, wie es will, raus muss die Mimik auf jeden Fall.
Eine Halbe Stunde später habe ich auch die Zentralschraube entdeckt, die den Ausbau verhindert hat.
So, wie kriege ich den Trumm jetzt zerlegt?Die Lager auf der einen Seite der Riemenscheiben gingen ganz gut raus und gaben den Blick auf das Innenleben frei.
Tief drinnen befindet sich eine Stirnlochmutter, die mit einem normalen Schlüssel nicht zu erreichen ist.
Also braucht es eine Stirnlochnuss, die in den Schacht passt. Irgend so ein Artist hat in grauer Vorzeit die Mutter schon vergniesgnaddelt, indem er sie mit einem Splinttreiber festgekloppt, bzw. gelöst hat. Sieht schon übel aus.Wie er das gemacht hat, weiß ich nicht, ich kam in keinem sinnvollen Winkel dran, dass ich die Mutter auch nur ansatzweise hätte drehen können. Dazu ist das Loch in dem sie sitzt, zu tief.
Watt soll‘s?
Jetzt kann sich die Drehbank revanchieren. Eine alte gerissene Facom-Nuss, ein Stanzbutzen und 4 8er Schrauben. Mehr braucht es nicht.Zugegeben, Hier habe ich die Löcher schon gebohft und die Gewinde geschnitten. Die 8er Schrauben habe ich hier auch schon an der Spitze auf 6 mm abgedreht.
Jetzt muss das nur noch zusammengeschweißt werden.
Und ich sage es ja immer wieder: Man soll nichts wegwerfen. Auch keine gerissene Werkzeugnuss, denn die kann man wiederverwenden.
Und so sieht das im Einsatz aus:Das Ergebnis:
Jetzt gilt es, den Gussflansch zu schweißen und wieder planzudrehen. Bin gespannt, wie sich DIESER Guss schweißen lässt. der sieht mir irgendwie zu porös aus. Aber ich hoffe, das täuscht.Außerdem würde ich gerne die Riemenscheiben aufschweißen. Das wird eine echte Herausforderung, da an zwei stellen die Riemenwangen abgebrochen sind. Nicht von mir. Sonst hätte ich sie noch, was die Sache vereinfachen würde. So muss ich da richtig viel Material auftragen .
Lasse ich es, geht das auch, aber die Kanten scheuern die Riemen ab, und das hätte ich gerne elimniert.
Mal sehen.
Viele GrüßeWaldemar
- Re: Neues von der Drehbank ... also eigentlich nicht. Eher Fräsmaschine. Joachim S 14.04.2025 08:34 (3)
- Alternative waldi 14.04.2025 09:27 (2)
- * Andere Zeitgenossen versacken vor dem Trash-Fernsehen Werner 14.04.2025 17:06 (0)
- Re: Alternative Joachim S 14.04.2025 09:54 (0)