Ja, es ist definitiv ein Scheißjob. Da gibts nichts dran zu rütteln.


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Geschrieben von Joachim S am 08. Mai 2024 12:31:44:

Als Antwort auf: Da geht es mir gar nicht drum geschrieben von Werner am 08. Mai 2024 11:17:50:

Hi Werner,

aber in einem Punkt muss ich widersprechen.

Ein Soldat einer demokratisch legitimierten Regierung tut das nicht für einen durchgeknallten Autokraten, oder für Einen, der sich die Taschen voll macht. (Den gibts zwar, aber für den tut man es nicht).

Idealerweise macht er den Job, um sein Volk, Staat, etc. zu beschützen. Stellvertretend auch mal andere Völker oder Leute. Auch das ist im Einzelfall mal notwendig, weil man auch nicht immer die Augen verschließen kann

Klos saubermachen ist vielleicht auch ein Scheißjob. Aber manche Sachen müssen auch einfach gemacht werden.

Ich bin auch gegen eine Wehrpflicht. Als ich selbst wehrpflichtig war, war es noch etwas schwieriger, zu verweigern. Klar, man konnte es schaffen, wenn man wollte, und sich ggfs. Hilfe geholt hat, z.B. bei der Kirche.

Vor mir selbst hab ich aber keine Argumente gehabt, also hab ichs einfach mal hinter mich gebracht. Nicht zuletzt, weil ich Altenheim oder Krankenhaus auch nicht so dolle fand. Und länger war der "Ersatzdienst" auch noch.

Tatsache ist, der Soldat soll einfach funktionieren. Das ist unwürdig. Ob ich im Ernstfall funktioniert hätte? Schwer zu sagen.

Gab mal ein spannendes Ereignis bei der Wache, wo wir Streife gelaufen sind. Zu Zweit und bewaffnet.

Auf einmal einmal hören wir Schüsse in der Kaserne. Wir biegen um das Gebäude und sehen einen Typen, der auf ner Wiese stand und auf Karnickel schoss.

Das war nicht an der Wache angemeldet, nebenbei war da auch noch eine zivile Truppe, die einen Wetterballon starten wollten und extrem nervös wurde.

Wir also um die Ecke, und ihn aufgefordert, als erstes mal die Waffe nieder zu legen.

Er weigerte sich (in einem Anfall von Größenwahn) zunächst. Wir haben beide sofort durchgeladen und auf ihn angelegt. Ich auf die Beine, wohin mein Kollege gezielt hat, weiß ich nicht.

Daraufhin kam er zur Besinnung, und schmiss die Flinte ins Gras.

Dann konnten wir reden, er war ein höchst erzürnter Regierungsoberinspektor, konnte sich ausweisen und durfte das prinzipiell schon. Nur an der Wache anmelden hätte er es halt sollen.

Er zog dann äußerst empört von dannen, um sich zu beschweren, was ihm vom Wachhabenden aber wenig Mitleid einbrachte und uns ein fettes Lob.

Aber seit dem weiß ich definitiv, eine falsche Bewegung mit der Waffe seinerseits, und ich hätte geschossen.

Mag sein, dass es Leute gibt, die niemals auf jemanden schießen könnten. Ich neige auch nicht die Bohne dazu, es zu tun. Aber ich kann es, das weiß ich seit dem.

Gruss Jo


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