Re: Aber dann verstehe ich nicht...
Geschrieben von Werner am 09. Dezember 2005 09:14:20:
Als Antwort auf: Aber dann verstehe ich nicht... geschrieben von Benny am 09. Dezember 2005 08:29:31:
Moin Benny,
der Thermoprofessor muß noch etwas warten, ist aber schon voll in der Peilung. Momentan warten erstmal wissenshungrige Kältetechniker auf Input.
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Es ist ja nicht so, als wenn alle Vorgänge in dem Strang Tank - Einspritzdüse ohne Verluste abgingen. Die Formel zeigt lediglich die Umsetzung der Druckenergie in Wärmeenergie. Schön wäre es, wenn die HD-Pumpe einfach nur den Kraftstoff auf Druck bringen würde und ansonsten in Ruhe lassen. Das ist absolut nicht so. Die Rail-Pumpe hat einen schlechten Wirkungsgrad und heizt dadurch bereits beim Pumpen den Kraftstoff kräftig auf. In der Pumpe müssen Drücke im vierstelligen Bereich abgedichtet werden und die Reibkräfte sind nicht unerheblich. Das erzeugt Wärme.
Ein kleines Rechenbeispiel mit der unten dargestellten Formel:
Für einen mittleren PKW, der mit 140 km/h durch die Gegend fährt, setze ich jetzt mal den Verbrauch auf 7,200 Liter/pro Stunde (Einsprüche gerne angenommen, aber es ist leichter zu rechnen). Wenn ich den Verbrauch durch die 3600 Sekunden einer Stunde teile, erhalte ich 2cm³/Sekunde, also ein Fingerhütchen voll.
Diese Menge möchte ich jetzt ohne Verluste auf 1500 bar bringen. 1500 bar sind 150000000 Pa und 2cm³ sind 0,000002 m³ (Nullenzähler, wo seid Ihr!)
Die Energie ist A = p*V, also 150000000 * 0,000002 ==> 300 J.
Die erforderliche Leistung wäre also 300 J pro Sekunde = 300W.
Ein schöner Wert, wenn er denn wahr wäre. Leider "frißt" die Railpumpe ein Vielfaches davon und macht die schönen, entropieschonenden Vorgänge in den ausgeklügelten Brennräumen zum Teil durch schnödes Verbraten der mechanischen Energie wieder zunichte. Für einen Mittelklasse-Audi habe ich noch den Wert von 4 bis 5 kW bei Nenndrehzahl im Kopf. Das ist schon im Bereich von mitlaufenden Klimaanlagen.
Die Pumpe selbst ist nicht allein schuld. Sie macht immer ihre Menge, auch wenn diese nicht gebraucht wird. Ein Umstand, dem ja auch schon durch selbstanpassende Railpumpen begegnet wird. Aber trotz allem bleibt die Sache pumpentechnisch immer noch sehr verlustreich, so daß die ganze Geschichte heiß wird. Den Rail kannst Du normalerweise nicht anfassen, da verbrennst Du Dir die Flossen.
Wären da nicht die feinen Injektoren mit den noch feineren Bearbeitungsspielen, und wären da nicht die bösen Pölreste, die ins Motoröl gelangen können, dann könnte man gewiß sagen, daß ein CR das ideale Pölspielzeug ist
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Die höhere Temperatur im Brennraum eines Turbomotors liegt in der Tat am Turbo. Trotz Ladeluftkühler und zum Teil zurück genommener Verdichtung ist die Verdichtungsendtemperatur etwas höher und die Verbrennungstemperatur ebenfalls. Der Einspritzdruck beeinflußt nur die Vorgänge an der Grenzfläche zwischen Luft und Kraftstoff. Auf den gesamten Brennraum wirkt sich das kaum aus.
Viele GrüßeWerner