Radmuldentank für Selbstbauer
Geschrieben von Diethelm am 10. Juni 2005 17:20:26:
Vorschlag für die Herstellung eines Pölbehälters zur Verwendung in der Reserveradmulde.
So könnte ein „Reserveradmulden-Pölbehälter“ im Fertigzustand aussehen.
Für Interessenten, die sich sagen: „Schön, aber vom Wesentlichen sieht man ja nichts“,
habe ich den Bericht etwas länger und ausführlicher gestaltet.Für die Darstellung in hoher Auflösung kann man jedes Bild anklicken.
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1 - Das Äußere untenVon dem zur Verwendung bestimmten Behälter schneidet man das Unterteil in der richtigen Höhe ab.
Diese wird mittels eines fest unterstützten Eddings angezeichnet, indem der Behälter auf der gemeinsamen
Unterlage vor dem Filzschreiber rundum gedreht wird, und so eine exakte Schnittlinie angezeichnet wird.
Der Behälter wird oberhalb des vorgesehenen Schnittes mit einem Durchmesser von mindestens 10 Millimetern
angebohrt, um ein Stichsägeblatt einsetzen zu können. Das Abtrennen des Unterteils wird besser zu zweit erledigt.
2 – Das Äußere oben
Auch das Oberteil wird, jetzt aber von der Behälterdeckelseite aus angezeichnet, in der richtigen Höhe abgetrennt.
Von der Wand sollte ein 30 bis 40 Millimeter breiter Streifen unterhalb des Randes als Klebefläche stehen bleiben.
Dieser Streifen muss durch Abschleifen auf das Innenmaß des Unterteils gebracht werden, so dass sich das Oberteil
gut passend,aber leicht in das Unterteil einsetzen lässt.
Mit einer Fächerschruppscheibe geht das Schleifen gut.
3 – SchwallblecheDie Schwallbleche stellt man unter Verwendung einer Pappschablone her, auf die zuvor die Schnittkonturen
der Innenprofile von Ober – und Unterteil (im zusammen-gesteckten Zustand) übertragen wurden.
In den oberen und unteren Radien sind durch entsprechende Eckenabschnitte die Durchflussöffnungen an den
Schwallblechen sicherzustellen. Die verbleibenden Öffnungen müssen nur den erforderlichen Pöl-Volumenstrom
des Verbrauchs und für das Überströmen beim Befüllen ermöglichen.
4 - Schwallbleche
Hier sind die fertig gekanteten Schwallbleche mit allen bereits zugeschnittenen Winkeln, abgebildet.
Als Material kam ein Edelstahblech in einer Stärke von einem Millimeter zur Verwendung.
Ebenso ist es möglich, diese Teile aus einem anderen rostfreien schweißbaren Material (auch Kunststoff) herzustellen.
5 - SchwallblechkonstruktionHier ist die komplette Schwallblechkonstruktion zu sehen.
Alle Winkel der Klebeflächen und auch die Verbindungsstege sind angepunktet.
Eine komplette Verschweißung aller Montageflächen ist nicht nötig.
Dieses würde zur starken Verformung der Bleche führen.
Es sind auch die 8 Bohrungen mit untergeschweißten Muttern zur Deckel- und Ringbefestigung angebracht.
6 – Schwallblechkonstruktion eingesetzt u. eingeklebtAuf dem linken Bild ist die Blechkonstruktion lose eingesetzt zu sehen.
Auf dem rechten Bild ist sie mittels eines Dichtungs- und Klebematerials mit Namen „EASY GASKET“
des Herstellers „INNOTEC“ an den Klebeflächen vollflächig befestigt worden.
Kleine Unebenheiten und Maßabweichungen lassen sich mit dem Material ausgleichen.
Dieser Kleber ist bis über 200 Grad C geeignet, und ölresistent.
Mit dem Kleben muss man sich schon etwas beeilen.
Ich gebe die offene Zeit des Klebers nach dem Beginn des Auftragens mit 5 bis 10 Minuten an.
Selbstverständlich spielt die Umgebungstemperatur dabei noch eine wichtige Rolle.
Alle Klebungen an dem Behälter wurden mit diesem Material ausgeführt.
7 - OberteilvorbereitungHier ist das fertig vorbereitete Oberteil zu sehen.
In der kleinen Schrauböffnung wird ein Geber zur Pegelstandsüberwachung montiert.
Die große Schrauböffnung ist für die Montage des Ansaugtopfes mit den 3 Leitungsanschlüssen vorgesehen.
Auf die mittlere Öffnung kommt der Einfüllstutzen mit der Be- und Entlüftungsleitung.
Hier sind auch die 8 Bohrungen für den Befestigungsring des Einfüllstutzens schon angebracht.
8 - PegelüberwachungHier ist der Geber zu sehen, der aus einem Stück Edelstahlrohr, und einem Magnetschalter mit Reed - Kontakt besteht,
und in den durchbohrten Verschlussstopfen der kleinen Deckelöffnung eingeklebt wurde.
Die Länge des Rohrstückes ist der Behälterhöhe und der gewünschten Meldehöhe(Reservemenge) angepasst worden.
Der Schalter wurde im Rohr ebenfalls dicht eingeklebt.
9 – AnsaugtopfDer Ansaugtopf besteht aus einem Stück 40er HT-Rohr mit einem angeklebten Motorölkanisterdeckel, in den eine Öffnung
im Außendurchmesser des HT-Rohres geschnitten wurde. Der Kanisterdeckel dient als Passungsadapter, um das Rohr unten
in den großen Verschlussstopfen kleben zu können. Vorher musste der Stopfen erst noch bearbeitet werden.
Siehe dazu „Bild 10 – Großer Stopfen“. Das Rohr reicht im Behälter bis auf den Boden und hat unten eine Kerbe in der
Größe, die die Verbrauchsmenge gewährleistet.
Unter dem Stopfen hat es eine Bohrung von 10 Millimetern für die Be- und Entlüftung des Topfes,
und für die Befüllung mittels einer kleinen 12 Volt Pumpe. Der Rücklauf mündet ebenfalls in diesem Topf.
Das nach dem Kaltstart mühsam erwärmte Pöl verbleibt so direkt im Kraftstoffkreislauf.
10 – Großer StopfenDer Stopfen ist in der gezeigten Art und Weise zu bearbeiten, damit der 3
Leitungsanschluss (siehe dazu Bild 11 – Leitungsanschluss),
in den zuvor fertig gestellten und im Behälter montierten Ansaugtopf, eingedichtet und festgeschraubt werden kann.
Dieses Teil sieht eher unwichtig aus, aber von der Präzision, die bei seiner Bearbeitung erreicht wird,
hängt im Wesentlichen die Luftdichtigkeit der ganzen Konstruktion ab.
11 – Leitungsanschluss
12 – Ansaugtopf mit LeitungsanschlussHier ist der Leitungsanschluss in den Ansaugtopf eingesteckt.
Die Funktionen der Leitungen sind von links aus gesehen: Füllung per Pumpe, Vorlauf, und Rücklauf.
Bei der endgültigen Montage muss der Topf zuerst im Behälter eingebaut werden, da er sich nur
ohne die angebrachten Leitungen einschrauben lässt.
13 - EinfüllstutzenIch habe einen Stutzen aus dem Bereich der Freizeit-Schifffahrt verwendet.
An dem Schraubdeckel ist mittels zweier 2,5mm Bohrungen ein, aus Silberstahldraht
und Kunststoff gefertigter Betätigungsgriff, befestigt worden.
Der Griff liegt normalerweise flach auf dem Einfüllstutzen, kann aber zum Auf - und - Zudrehen etwas angewinkelt werden.
14 – Einfüllstutzen mit EntlüftungEs sind zwei Bohrungen in der Stutzenwand zu sehen, die eine Entlüftung des Behälters an der höchsten Stelle über die
im Befestigungsring montierte Leitung ermöglichen. Nur dadurch kann er per Pumpe vollständig befüllt werden.
In die Entlüftungsleitung muss dazu ein, bei der Befüllung sichtbarer transparenter Reservoirbehälter eingebaut werden,
damit die Pumpe rechzeitig abgestellt werden kann, bevor das Pöl aus der Entlüftungsleitung austritt.
Das beim Abstellen der Pumpe bereits im Reservoir befindliche Pöl wird aber im Betrieb zuerst wieder in den Behälter zurückgezogen.
15 – Brockenschutz bei der Nachfüllung aus KanisternAus dem Verschraubungsteil wurden durch Ausdrehen und Abtrennen zwei Gewindestücke hergestellt,
von denen eines unten im Einfüllstutzen eingeklebt, als Anschlag für das Einhängesieb dient,
und das andere von oben zur Befestigung des Siebes eingeschraubt wird.
Dadurch sitzt es schön fest, kann aber bei Bedarf zur Reinigung sehr leicht ausgebaut werden.
So stehen auch einer Kanisterbetankung unterwegs mittels Regenfass-Auslaufhahn keine Bedenken entgegen.
16 – Endlich fertig!Der Befestigungsring für den Einfüllstutzen hat noch 8 Bohrungen mit 5,5mm für die M5 Ring- und Oberteilbefestigungsschrauben bekommen.
Danach wurde das Oberteil auf die Schwallwandkonstruktion geklebt, und gleichzeitig an der Klebefläche mit dem Unterteil verklebt.
Die 8 Schrauben wurden eingedreht, aber nur leicht angezogen, damit die Klebemasse nicht vollständig herausgedrückt wurde.
Nach der Verfestigung wurden die 8 Schrauben und der Ring nochmals abgenommen, der Ring dann mit Kleber versehen, und wieder angeschraubt.
Dann wurde der Ansaugtopf eingeschraubt, und der Leitungsanschluss eingeklebt und verschraubt.
Als letzter Arbeitsgang blieb danach die Montage des Einfüllstutzens mit einer geeigneten Dichtung.
17 - DanksagungMein Dank für die Unterstützung bei diesem Pölprojekt gilt:
1.) meinem Kumpel Jürgen, der mir bei den Edelstahlbasteleien sehr geholfen hat.
2.) dem guten Konrad, der mir den überaus pöltauglichen Schalter für den Reservemelder zur Verfügung gestellt hat.
3.) allen Pölern, mit denen ich mich beraten konnte, und die mir mit guten Tipps weiter geholfen haben.
4.) dem Kollegen, der mir die Dreherarbeiten gemacht hat.
5.) den Kollegen, die mich einfach nur haben „machen“ lassen.
6.) dem guten Steffen für die HTML-Unterstützung.
7.) der Person, die dieses Fass an der Straße abgestellt hat.
Ob der Behälter eine Druckprüfung absolvieren soll und kann, mag jeder Erbauer selbst entscheiden.
Viel Spaß beim Basteln.Gruß
Diethelm - der FordpölerP.S. Hier noch der Link zum Hersteller des Dichtungsklebers
- Neuer Link zum Kleber... ronny 28.12.2008 21:35 (1)
- Stimmt, ist richtig... (ohne Text) Diethelm 29.12.2008 06:31 (0)
- Schweißnähte auf dem Prallblech björn 12.6.2005 23:53 (2)
- Re: Schweißnähte auf dem Prallblech Diethelm 13.6.2005 06:23 (1)
- Re: Schweißnähte auf dem Prallblech björn 13.6.2005 09:32 (0)
- Wäre nicht ein Blechfass geeigneteres Material? kurz 11.6.2005 11:03 (1)
- Re: Wäre nicht ein Blechfass geeigneteres Material? Diethelm 11.6.2005 11:47 (0)
- Klasse - kann mich dem Lob nur anschließen! owt inaZone 11.6.2005 08:24 (0)
- Re: Radmuldentank für Selbstbauer KangooWerner/Golfpöler 11.6.2005 00:35 (1)
- Re: Radmuldentank für Selbstbauer Diethelm 11.6.2005 07:18 (0)
- ...ab in das Beste. (ohne Text) ÖlKonrad 10.6.2005 23:42 (0)
- Respekt: perfekt und funktionell! (ohne Text) Roland KIA 10.6.2005 23:31 (0)
- Re: Radmuldentank für Selbstbauer Otmar 10.6.2005 19:13 (0)
- toller Beitrag! illuf 10.6.2005 19:01 (1)
- Re: toller Beitrag! Diethelm 10.6.2005 23:11 (0)
- Für "Metaal, glas en keramiek" geht auch jedes andere Silikon, aber für PE/PA? Frank S. 10.6.2005 17:52 (1)
- Re: Für "Metaal, glas en keramiek" geht auch jedes andere Silikon, aber für PE/P Diethelm 10.6.2005 18:09 (0)